Gemeinsames Papier des Weizenbaum-Instituts, der European University Viadrina und SNV zu Datenzugang für Forschende laut DSA

Policy Brief

Das EU-Gesetz über digitale Dienste („Digital Services Act“, DSA) verpflichtet sehr große Onlineplattformen und Suchmaschinen („very large online platforms and search engines“, VLOPs), Forscher:innen, die bestimmte Anforderungen erfüllen, öffentlich zugängliche Daten bereitzustellen (Artikel 40, Absatz 12). Zwar haben einige Plattformen lobenswerte Schritte unternommen, um solche Datenzugangsmöglichkeiten zu schaffen, doch bestehen nach wie vor ernsthafte Bedenken hinsichtlich der vollständigen Einhaltung dieser DSA-Vorgaben. Dies spiegelt sich in den Bemühungen der Europäischen Kommission wider, von 17 VLOPs Informationen darüber anzufordern, wie sie Artikel 40(12) einhalten. Derzeit stehen Forschende aus dem akademischen Bereich und der Zivilgesellschaft immer noch vor erheblichen Hürden, wenn sie versuchen, öffentlich zugängliche Daten von VLOPs anzufordern. Um der Kommission und den Koordinatoren für digitale Dienste Erkenntnisse für ihre Aufsichtsarbeit zu liefern, bietet dieses Papier eine Analyse erster Erfahrungen mit Datenzugangsanfragen nach Artikel 40(12) sowie Vorschläge für Verbesserungen. Es basiert auf Gesprächen mit Forscher:innen und auf Daten, die über den DSA40 Data Access Tracker gesammelt wurden. Dieser Tracker bietet Forschenden die Möglichkeit, freiwillig ihre Erfahrungen mit dem DSA-Datenzugang mitzuteilen, damit ein klareres Bild unter anderem zum Antragsverfahren, den Antwortzeiten und Ablehnungen entsteht.

Erschienen bei: 
Weizenbaum Institute
10. April 2024
Autor:in: 

Julian Jaursch (SNV)
Jakob Ohme (Weizenbaum Institute)
Ulrike Klinger (European University Viadrina)

Ansprechpartner:in: