Fünf Szenarien für ein Europa in 2030

Impulse

War die aktuelle Zuspitzung der Griechenland-Krise vorhersehbar? Was, wenn auch mit dem zusätzlich in Aussicht gestellten Hilfspaket die Krise nicht überwunden wird? Welche Konsequenzen hätte ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone? Die Zukunft ist immer ungewiss. Sie ist aber nicht willkürlich, sondern entwickelt sich aus dem Zusammenspiel einer Vielzahl von Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen und auf externe Einflüsse reagieren.

Das Projekt EU Societal Foresight der stiftung neue verantwortung (snv) hat rund 70 Einflussfaktoren analysiert und mit über 40 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf dieser Grundlage relevante Szenarien mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt - die so häufig thematisierte "Soziale Dimension" - entwickelt. Das Ergebnis zeigt ein breites Spektrum an möglichen Szenarien, von der Wiederbelebung der EU mit einer starken sozialen Komponente bis hin zu ihrem faktischen Zerfall und der Dominanz nationalistischer Kräfte, die jegliche Form von Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten ablehnen. 

Diese Umfeldszenarien sind dabei kein Selbstzweck. Sie helfen uns zu verstehen, welche Entwicklungen möglich sind, wodurch diese Entwicklungen getrieben bzw. determiniert werden und welche Folgen dadurch zu erwarten wären. Sie bieten zudem ein Prüfraster für die Frage wie zukunftsfähig heute diskutierte Politikoptionen sind. Die Zukunft vorauszusehen ist zwar unmöglich. Aber man kann sich durch die Nutzung von Szenarien besser auf sie vorbereiten. Hierzu leistet das vorliegende Diskussionspapier einen Beitrag.

July 22, 2015
Authors: 

Jan Peter Schemmel, Sebastian Gröning-von Thüna, Maja Iffland, Dr. Gregor Forschbach, Dr. Anna Kalbhenn, Dr. Jan-Philipp Kramer, Christian Rieck, Dr. Andrea Tolciu, Christine Wenzel