Daten & Algorithmen: Der Puls der Gesellschaft

Impulse

Der gesellschaftliche Wohlstand hängt zunehmend von Daten ab. So argumentierten zuletzt verschiedene politische Entscheidungsträger. Während sie den “Datenreichtum” preisen, halten andere Daten wiederum für eine gefährliche “Bombe”. Mögen die Beurteilungen noch so weit auseinander liegen, fest steht: Das digitale Zeitalter ist das Zeitalter der Daten und Algorithmen. Neunzig Prozent der heute verfügbaren Daten sind in den letzten zwei Jahren erzeugt worden und Berechnungen zufolge wird sich das Datenvolumen zukünftig alle zwei Jahre verdoppeln. Diese Daten und ihre algorithmische Auswertung prägen heute viele Aspekte des menschlichen Alltags.

In der Wirtschaft werden die Potentiale und Herausforderungen der Nutzung von Daten und Algorithmen längst thematisiert. Gesellschaftliche Debattenbeiträge hingegen sind oft wenig informiert und konstruktiv oder finden nicht genügend Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum. Dabei steuern datengetriebene Technologien heute nicht mehr nur Lieferketten oder Verkehrsströme, sondern entscheiden mitunter auch über die Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten zur Lebensgestaltung. Sie haben damit Einfluss auf das menschliche Zusammenleben und auf die Gesellschaft als Ganzes. Umso wichtiger ist es, dass sich auch Akteure der Zivilgesellschaft, die langfristige gesamtgesellschaftliche Interessen im Blick haben, mit den Auswirkungen der Datennutzung und algorithmischer Verfahren auseinandersetzen und sich für einen gemeinwohlorientierten Umgang mit der Technologie starkmachen. Stiftungen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen müssen erkennen, dass die Chancen und Risiken des technologischen Wandels auch die ureigenen Aktivitäten und Ziele gemeinwohlorientierter Organisationen betreffen.

12. April 2017
Autor:in: 

Leonie Beining